Albverein wandert rund um das „schwäbische Tadsch Mahal“
Grabenstetten. Stuttgart gilt als Großstadt zwischen Wald und Reben. Davon überzeugte sich die Wandergruppe des Schwäbischen Albvereins Grabenstetten bei ihrer diesjährigen Wanderausfahrt. Mit Bahn und Bus ging es nach Stuttgart zur Grabkapelle auf dem Württemberg und auf Schusters Rappen weiter zum Kernenturm.
Normalerweise strömen die Stuttgarter am Wochenende auf die Alb. Doch es geht auch andersrum. Warum sollten die Älbler nicht einmal die Wege zwischen Wald und Reben in Stuttgart erwandern? Als „coronabedingte Alternative“ zur ursprünglich Buswanderfahrt nach Hohenlohe organisierte Wanderführerin Jutta Pagel-Steidl eine geschichtsträchtige und ausblickreiche Wanderung rund um die Grabkapelle – dem schwäbischen „Tadsch Mahal“ – auf dem Württemberg im Stuttgarter Stadtteil Rotenberg. Der württembergische König Wilhelm I. ließ das im klassizistischen Stil erbauten Mausoleum als ewiger Liebesbeweis an seine früh verstorbene Frau Katharina erbauen. Darauf verweist die Inschrift„Die Liebe höret nimmer auf“ über dem Haupteingang. Am Blindentastmodell am Fuße der Grabkapelle erläuterte Jutta Pagel-Steidl das gesamte Ensemble, zudem auch das Psalmistenhaus und das Priesterhaus gehört. Anhand von Anekdoten nahm sie die Wandergruppe mit auf eine Zeitreise in die württembergische Landesgeschichte vor 200 Jahren. Beeindruckt zeigten sich die Älbler auch über den herrlichen Blick auf die Landeshauptstadt mit VfB-Stadion und Fernsehturm.
Von Rotenberg führte die Wanderung weiter durch die Weinberge über das Naherholungsgebiet „Egelseer Heide“ zum Kernenturm auf dem 513 m hohen namensgebenden Berg ist der höchste im Schurwald. Der 27 m hohe Kernenturm erinnert mit seiner Gestaltung an die Türme mittelalterlicher Türme. Gebaut wurde der Turm im Jahre 1896 von der Stuttgarter Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins. Von der obersten Plattform bot sich den Wanderern einen weiten Rundblick auf die „blaue Mauer“ der Schwäbischen Alb, den Stuttgarter Talkessel mit dem Neckartal und weit darüber hinaus. Durch den Schurwald ging es wieder zurück nach Rotenberg. Mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck ging es entspannt mit Bus und Bahn wieder nach Hause.
Jutta Pagel-Steidl
