Albverein wandert im einstigen königlichen Jagdrevier
Stuttgart hat weit mehr zu bieten als Cannstatter Wasen und Großstadtflair. Davon überzeugte sich die Wandergruppe des Schwäbischen Albvereins Grabenstetten bei ihrer diesjährigen Wanderausfahrt. Mit Bus und Bahn ging es zum Schloss Solitude und zu Fuß weiter durch das einstige königliche Jagdrevier zum Bärenschlössle.
Von Einsamkeit – wie es der Name sagt – war rund um Schloss Solitude nichts zu spüren. Am sonnigen Herbsttag wimmelte es nur so von Festgästen rund um das von Herzog Carl Eugen von Württemberg als Jagd- und Lustschloss erbaute Schloss Solitude. So wurde die 19 köpfige Wandergruppe des Grabenstetter Albvereins zufällig Zaungäste der unzähligen Hochzeitspaare, die sich von Fotografen am „schönsten Tag im Leben“ fotografieren ließen.
Schloss Solitude wurde im Übergang vom Rokoko zum Frühklassizismus gebaut und ist noch im Original erhalten. Da Herzog Carl Eugen in Ludwigsburg residierte, ließ er eine direkte Verbindung zum Schloss Solitude erbauen. Die rund 13 km lange Solitudeallee ist noch heute gut sichtbar. Sie diente zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Basis für die württembergische Landvermessung. Wanderführerin Jutta Pagel-Steidl wusste noch viele weitere Anekdoten zu erzählen, um die Wanderung noch abwechslungsreicher zu gestalten. Von Schloss Solitude ging es durch das einstige königliche Jagdrevier mit seinem alten Baumbestand und heutiges Naturschutzgebiet am Bernhardsbach entlang – vorbei am ehemaligen Kettengliedbaum – bis zum derzeit abgelassenen Bärensee. Dieser sowie die weiteren Parkseen wurden einst künstlich angelegt und dienten der Wasserversorgung Stuttgarts. Weiter ging es zum einstigen Lustschloss Bärenschlössle (heute ein Selbstbedienungsrestaurant mit regionalen Speisen) und vorbei am Glemsbrunnen und dem Rotwildgehege wieder zurück zum Schloss Solitude und mit Bus und Bahn wieder zurück auf die Alb.
Jutta Pagel-Steidl