Über Ortsgruppe Grabenstetten

Schwäbischer Albverein Ortsgruppe Grabenstetten. Bekannt durch den Heidegraben und dem Kandelfest das sich jedes Jahr widerholt.

Winterwandertag des Ermsgaus

Fünf Routen – ein gemeinsames Ziel

Nachdem 2018 der Winterwandertag des Ermsgaus des Schwäbischen Albvereins in Grabenstetten ausgerichtet wurde, fungierte diesmal die Ortsgruppe Grafenberg als Veranstalter. Während vor einem Jahr drei verschiedene Touren im Angebot waren, konnten sich die Teilnehmer in Grafenberg unter fünf Strecken die passende aussuchen.

Als erste starteten die Wanderer, die sich für die sportliche Wanderung angemeldet hatten. Für sie ging es bereits um 10.45 Uhr los. Start war für alle Gruppen die Rienzbühlhalle, Ziel die historische Kelter für den Abschluss des Tages. Die sportliche Wanderung ging über 14 Kilometer mit Auf- und Abstiegen und 450 Höhenmetern. Die Wanderer überquerten dabei drei ehemalige Vulkane, den Florian und den Metzinger Weinberg, von wo aus es über den Florian hoch über Neuhausen ging.

Als die sportlichen Wanderer längst auf Achse waren, begrüßte Gemeinderat Thomas Vorwerk in Vertretung der erkrankten Bürgermeisterin, Annette Bauer, die restlichen Teilnehmer. Vorwerk wünschte den Wanderern viel Spaß. Sie sollten die Eindrücke von unterwegs in sich aufnehmen und sich später beim gemütlichen Ausklang in der historischen Kelter mit den anderen austauschen. Wanderwart Daniel Fischer wies die Teilnehmer darauf hin, dass die Wege im Wald noch vereist sein könnten, weshalb Vorsicht geboten sei. Daraufhin sammelten sich die vier Wandergruppen bei den jeweiligen Wanderführern. Insgesamt waren es 150 Teilnehmer, allein 30 Wanderer hatten sich für die sportliche Tour angemeldet.

Eine weitere Tour ging in Grafenbergs Westen, ein Ausflug in den Landkreis Esslingen über sechs Kilometer nach Kleinbettlingen und zurück bei 150 Höhenmetern. Die Teilnehmer an der zweiten Tour bewegten sich auf Mörikes Spuren (zehn Kilometer). Auf dem Mörikeweg ging es nach Tischardt und nach Großbettlingen. Zurück führte der Weg über den heimischen Grafenberg mit immerhin 250 Höhenmetern.

Das dritte Angebot ging über elf Kilometer zum Metzinger Weinberg. Den Rückweg nahmen die Wanderer über die südlichen Streuobstwiesen von Grafenberg. Diese Route wies 300 Höhenmeter auf. Eine Familientour rundete den Winterwandertag ab. Sie ging über vier Kilometer und 50 Höhenmeter durch Grafenberg mit einem Besuch bei den Schafen am Reuttewald. Bei guten winterlichen Voraussetzungen hätten die Teilnehmer hier einen Schlitten mitnehmen können, doch der Schnee war ja weggeschmolzen.

Im vergangenen November hatte sich der Ortsverein Grafenberg beim Ermsgau um die Austragung des Winterwandertags beworben. Nachdem er im Dezember den Zuschlag erhalten hatte, machte man sich gleich an die Vorbereitung, schließlich mussten fünf Routen ausgearbeitet werden. In der Folge wurden die einzelnen Strecken selbstredend abgelaufen. „Einige“, so Wanderwart Daniel Fischer, „sogar zwei Mal.“

Die letzten Vorbereitungen waren handfester Natur. Am Samstag trafen sich acht Albvereinsmitglieder, um die historische Kelter zu bestuhlen, damit die Wanderer am Sonntag dort einen gemütlichen Ausklang machen konnten.

14 Kilometer umfasste die sportliche Wanderung, die zum ersten Mal im Programm des Winterwandertags des Ermsgaus des Schwäbichen Albvereins war.

Bericht SWP 27.01.2019 (Peter Swoboda)

Winterwandertag 2018

Durch knisternden Schnee gewandert

© SWP 20.02.2018 Grabenstetten / Alexander Thomys


Start und Zielpunkt des Winterwandertages war zugleich die Falkensteinhalle in Grabenstetten. Dort versammelten sich die rund 180 Wanderer, allesamt dick und warm eingepackt, am frühen Nachmittag zur gemeinsamen Begrüßung. „Die Grabenstetter haben einen Draht nach oben“, lobte der Gauvorsitzende Werner Schrade gleich zu Beginn. Das Lob kam nicht von ungefähr. In den Vorjahren sei man zum Winterwandertag stets durch „grüne Landschaften“ gezogen, erinnerte Schrade. Dieses Mal hatte es am Vortag kräftig geschneit, die Schwäbische Alb präsentierte sich als sehenswerte Puderzuckerlandschaft.

Während unter den Füßen der Schnee knisterte, für den die Gemeinde „keine Kosten und Mühen gescheut“ habe, wie Bürgermeister Roland Deh schmunzelnd anmerkte, wärmten regionale Brennereierzeugnisse von innen heraus. Spendiert hatte diese der Albverein Grabenstetten, eine Tradition, die im Laufe der Winterwandertage entstanden ist. „Genießen Sie die Natur, heute Nachmittag soll auch noch die Sonne herauskommen“, spornte der Grabenstetter Bürgermeister seine Mitwanderer an. Deh selbst ging mit auf Tour, mit Filzjacke und Wanderhut passend gekleidet. „Wie weit wir kommen, mache ich ein bisschen von der Tagesform abhängig“, sagte Deh, der mit einem Kratzen im Hals zu kämpfen hatte. Zuvor vergaß der Schultes nicht, der Ortsgruppe für die Organisation des Winterwandertages des Ermsgaus zu danken. „Das ist auch ein Geschäft, dass viele Helfer im Hintergrund fordert.“

Werner Schrade freute sich über die zahlreichen Wandergruppen, die am Winterwandertag teilnahmen. Neben den Vereinen aus dem Ermsgau gab es auch Vertreter aus den benachbarten Ortsgruppen im Teck-Neuffen-Gau und dem Donau-Blau-Gau. „Es ist wichtig, auch über Gau-Grenzen hinaus zusammen zu kommen“, betonte Schrade, der stolz betonte, dass im Ermsgau die „Wandersaison schon im Februar beginnt“.

Dabei stand am Beginn der Winterwandertage eigentlich nicht das Wandern. „Das hat sich langsam so entwickelt“, erinnerte Schrade. „Am Anfang waren das Skiwanderungen, heute haben wir dagegen lauter Wanderer und niemand hat mehr Langlaufski dabei.“ Einige wintererprobte Familien hatten dagegen sogar geländegänige Jogging-Kinderwagen dabei, deren hohe Räder sich durch den Schnee pflügten, während die Kinder bequem hinaus schauen konnten.

Drei Touren hatte Grabenstettens Wanderwart Jürgen Kazmaier für die Albvereinsmitglieder ausgewählt, die jeweils von kundigen Führern geleitet wurden. Dabei gab es nicht nur schöne Landschaften zu entdecken, sondern auch die historische Vergangenheit des Heidengrabens zu erkunden. „Ein bisschen was erzählen wir natürlich zu den Wanderungen und den markanten Punkten auf der Strecke“, erklärte Kazmaier. Die Routen waren jeweils zwischen fünf und acht Kilometern lang.

An der Abbruchkante entlang

Die erste Tour führte von der Falkensteinhalle direkt weg vom Ort zum Falkensteinfelsen und folgte in weiten Teilen der Volkslaufstrecke des TSV Grabenstetten, ehe es in Richtung Böhringen zum Heidengraben und weiter zur Ruine Hofen ging. Die anderen Gruppen orientierten sich zunächst zur Grabenstetter Ortsmitte. Die zweite Gruppe wandte sich dann nach Norden und wanderte zur Doline Ludwigsgrub, ehe die Tour am Segelfluggelände vorbei zum Heidengraben bei der früheren „Elsachstadt“ führte Weiter ging es zum Steinbruch, wo oberhalb der Abbruchkante gewandert wurde. „Das ist meine Lieblingsstrecke, da werden die Dimensionen des Steinbruches so richtig deutlich“, erklärte Kazmaier.

Die dritte Gruppe wanderte zur Ruine Hofen und ebenfalls zum Steinbruch, ehe es am Albtrauf entlang mit dem Blick ins Lenninger Tal weiter zur Ludwigsgrub und zurück nach Grabenstetten ging. Dort trafen am Ende alle Wanderer wieder in der Falkensteinhalle zusammen, wo die Grabenstetter Albvereinsmitglieder für die Bewirtung der Wanderer vorgesorgt hatte.

Jahre her ist der letzte Winterwandertag des Ermsgaus, der in Grabenstetten 1990 stattfand. Seither waren andere Ortsgruppen für die Veranstaltung des Ermsgaus zuständig.